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Angriffe auf Vielfalt betreffen uns Alle!

Veröffentlicht von admin am 25. Juli 2025

Am Nachmittag des 29. Mai 2025 (Himmelfahrt) wurden in Niederfinow mehrere „Kreuze ohne Haken – Für Vielfalt“ zerstört. Diese Symbole der „Gruppe beherzt – für Demokratie und Vielfalt e. V.“ stehen für weltoffenes Zusammenleben, kulturelle Toleranz und Demokratie. Zwei Männer mittleren Alters, augenscheinlich auf einer Vatertagstour, rissen an einigen Häusern die dort angebrachten Symbole ab. Beim ersten Haus von Anwohner:innen gestört, kam es zu Beleidigungen, unter anderem wurden die Bewohnerinnen als „antifaschistisches Pack“ beschimpft.
Angesprochene Vorbeifahrende griffen schützend ein. Anschließend setzten die Täter die Sachbeschädigungen bei weiteren Häusern fort, wurden dabei jedoch ein weiteres Mal von aufmerksamen Vorbeikommenden gestört. Auch hier kam es zu verbalen Angriffen.

Solche Taten sind kein harmloser Vandalismus. Sie richten sich gegen die Grundwerte, auf denen unser Zusammenleben basiert – gegen Menschlichkeit, gegen Offenheit und gegen Demokratie. Die Gemeinde Niederfinow steht für eine Kultur der Vielfalt.
Hier ist kein Platz für Ausgrenzung oder Einschüchterung. Wir dulden keine Bedrohung und keine Angriffe auf Mitbürgerinnen und Mitbürger in unserem Dorf. Unsere Gemeinde lebt vom Miteinander – von Menschen, die hier geboren sind und von denen, die hierher gezogen sind. Von Menschen, die sich im Verein, der Kirche, der Feuerwehr, im Ehrenamt – oder einfach im Alltag – engagieren und friedlich miteinander leben wollen.

Wir danken allen, die Mut zeigen und sich für Respekt, Vielfalt und Zusammenhalt einsetzen.

Gemeindevertretung Niederfinow

Verlegung Stolpersteine

Veröffentlicht von admin am 24. September 2025

    In Niederfinow wurden im September 2025 sechs Stolpersteine für die Familie Samter/Blumenreich verlegt. Die Vorbereitungsgruppe ludt in diesem Rahmen zu zwei Veranstaltungen ein: 

    Am 22. September wurden vor der Finowstraße 42 die sechs Stolpersteine für die jüdische Familie Samter/Blumenreich verlegt.

    Diese kleinen Gedenktafeln im Boden erinnern an das Schicksal der Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert, vertrieben oder ermordet wurden. Die Gemeindevertretung hatte im Oktober 2024 beschlossen, auf diese Weise der Familie zu gedenken. Ihre Namen sollen unvergessen sein.

    Die Verlegung durch den Künstler Gunter Demnig begann um 14:30 Uhr vor der Finowstraße 42. Während der Verlegung wurde der vertriebenen Familie gedacht. Blumen wurden an den Stolpersteinen abgelegt.

    Bereits am 21. September fand in der Dorfkirche eine Gedenkveranstaltung für die aus Niederfinow vertriebene Familie statt. Es wurde aus ihrem Leben und von ihrem erzwungenen weiteren Schicksal berichtet. Anschließend fand ein gemeinsamer Austausch statt.

    Für die folgenden Personen werden Stolpersteine verlegt:

    – Samter, Isidor,
    geboren am 7. November 1874 in Wollin/Pommern, wohnhaft in
    Niederfinow, 1939 unfreiwillig nach Berlin verzogen, Deportation
    aus Berlin am 20. November 1942 ins Ghetto Theresienstadt,
    Todesdatum 30. Dezember 1942 im Ghetto Theresienstadt.

    – Samter, Sophie,
    geb. Zeidler, geboren am 31. August 1871 in
    Niederfinow/Angermünde, wohnhaft in Niederfinow, 1939
    unfreiwillig nach Berlin verzogen, Deportation aus Berlin am 20.
    November 1942 ins Ghetto Theresienstadt, Todesdatum 5. Juni 1943
    im Ghetto Theresienstadt.

    – Samter, Max
    geboren 25. Februar 1903 in Niederfinow, wohnhaft in Niederfinow
    und Berlin, Emigration nach Chile am 25. Juli 1939, gestorben am
    14. September 1977 in Concepcion/Chile.

    – Blumenreich, Friederike (Frieda) geb. Samter, geboren am 19. August 1901 in
    Niederfinow, wohnhaft in Niederfinow, 1939 unfreiwillig nach
    Berlin verzogen, Deportation aus Berlin am 29. November 1942 ins
    Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz.

    – Blumenreich, Ingeborg, geboren am 31. August 1929 in Halle a. d. Saale,
    wohnhaft in Niederfinow, 1939 unfreiwillig nach Berlin verzogen,
    Deportation aus Berlin am 29. November 1942 ins Konzentrations-
    und Vernichtungslager Auschwitz.

    – Blumenreich, Hans Wolfgang, geboren am 17. November 1932 in Niederfinow,
    wohnhaft in Niederfinow, 1939 unfreiwillig nach Berlin verzogen,
    Deportation aus Berlin am 29. November 1942 ins Konzentrations-
    und Vernichtungslager Auschwitz.